richblog 022: Lesen bildet (5)

2015-09-25


Und auch hier spricht der Opa vor allem wieder von Herzensbildung. Nicht, dass man nicht auch sonst viel lernen könnte beim Lesen des Buches, von dem hier die Rede sein soll.

Es ist traurig. Todtraurig.

Es rührt nicht selten zu Tränen.

Es ist voller Fantasie und überraschender Wendungen. Voller amüsanter, kluger, lebensnaher Dialoge – wie sie aber so doch nur der Vorstellungskraft und entschiedenen Regie eines Schriftstellers entstammen können. Einer Schriftstellerin.

Es ist traurig und rührend und doch durchwirkt von Lebensfreude und Lebenswillen, von Dankbarkeit für die Schönheit der Welt und von einem wunderbaren Humor.

Ich höre manchen Leser vielleicht gelegentlich „Kitsch!“ in sich hinein brummeln – aber es ist die schöne Art von Kitsch, die gesunde; die, welche dem Herzen gut tut, erst recht dem wunden Herzen.

Denn natürlich ist es ein Buch über die Liebe. Von der Liebe. Und ganz offenbar mit sehr viel Liebe geschrieben.

Und ja, am Ende wird alles gut. Aber nicht einmal das macht etwas. Wir alle können doch ein wenig Hoffnung vertragen, Hoffnung, dass auch in unserem Leben vielleicht einmal etwas gut wird.

Und im Anhang gibt es sogar ein paar höchst appetitliche Kochrezepte und mehr als eine Handvoll ergänzender Leseempfehlungen.

Wer mit dieser Beschreibung etwas anfangen kann, sollte Das Lavendelzimmer von Nina George lesen. Eins der wenigen Bücher übrigens, die der Opa nicht zu lang fand. Und eins, das er ganz sicher irgendwann noch einmal lesen wird.