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der Opa schüttelt den Kopp …

Wer ist der Opa?

Und warum schüttelt er den Kopf?

Der Opa bin ich.

Und den Kopf schüttele ich, weil ich schließlich nicht überall sein kann, um statt dessen all die Mitmenschen mal gut durchzurütteln und zu -schütteln, die verantwortlich sind für das Sammelsurium an Absurditäten, die mich Tag für Tag staunen und den Kopf schütteln lassen.

Früher hieß es ja mal Wo wir sind, klappt nichts – aber wir können ja nicht überall sein. Fanden wir lustig. Isses ja eigentlich auch.

Aber ich kann mir nicht helfen – im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, angesichts all dessen, was so los ist in der Welt des sich lächerlich großkotzig homo sapiens nennenden durchgeknallten Affen, wünsche ich mir doch öfter als gelegentlich, die Legende vom Zaubertrank sei wahr: Ich könnte überall sein, und wo ich wäre, würde mal was klappen.

Allein – kein Zaubertrank.

Kein Superopa.

Alles klappt, wie es eben klappt – vor sich hin und meistens zusammen.

Dem Opa bleibt nur, hier zu sitzen, Kräutertee zu trinken oder mal ein Bier oder zwei, Zigaretten zu rauchen und das alles zu registrieren.

Und eben den Kopf zu schütteln.


Aber ist es nicht schön, dass er das mittlerweile öffentlich tun und Euch daran teilhaben lassen kann …?

Das sei ja gar kein richtiger Blog, beschwerte sich jedoch jemand – ein richtiger Blog habe eine Kommentarfunktion, damit die Leser sich zu den Inhalten der Blogbeiträge äußern könnten. Das sei doch gerade das Tolle am Internet und seinen Möglichkeiten: Interaktivität und Kommunikation, Transparenz und Demokratie! Schluss mit den Einbahn-Ergüssen, die dem Leser die Meinung des Autors aufs Auge drückten!

Hm.

Ich finde nicht, dass ich irgendjemandem meine Meinung aufdränge. Niemand muss meine Ergüsse lesen, und vielleicht ist es mir ja auch gar nicht so wichtig, was andere davon halten. Selbstverständlich kann und soll jeder seine Meinung haben – aber in den meisten Fällen kann er sie von mir aus auch behalten (und ja: das gilt nicht nur für das männliche, sondern für sämtliche Geschlechter. Es ist mir nur zu mühselig, ständig "jede/r" oder "LeserIn" und "er/sie/es" zu schreiben). Auch das ist dann Demokratie.

Was die Kommunikation per Antworten auf Blogbeiträge angeht, habe ich leider auf anderen Webseiten eher schlechte Erfahrungen machen müssen – so schön es sein mag, gelegentlich ein aufmunterndes "Das hast Du aber schön gesagt!" oder "Genau! Da hast Du völlig recht" in der Kommentarleiste zu lesen – gerne auch mal ein konstruktiv kritisches "Da irrt der Opa sich aber …!", oder so gewinnbringend Postings sein können, die einen mit neuen Informationen und einer anderen, neuen Sicht auf die Dinge  beschenken –, so ärgerlich bis ermüdend ist leider die Mehrheit der Kommentare. Das geht von gänzlich unqualifiziertem und schlicht überflüssigem "Ich will auch mal meinen Senf loswerden!" über "Weißt Du eigentlich, wie schlecht es mir geht? Nein? Dann erzähle ich Dir das jetzt mal" (und zwar in aller Ausführlichkeit) bis zu Beleidigungen, Unflätigkeiten und Drohungen ("leute wie dich Sollte man die eier apschneiden!").


Opa und Enkel, 2010

Zeichner leider unbekannt.

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich weder Lust noch Zeit habe, mich mit derlei Geblubber zu beschäftigen, geschweige denn auseinanderzusetzen – und das dann auch noch in der Öffentlichkeit. Wenn ich mal Lust auf fruchtlose Spiegelfechtereien habe (was mit den Jahren immer seltener geworden ist), gehe ich irgendwo in die nächste Kneipe links. Oder stelle mich in eine Kassenschlange bei Aldi oder Lidl. Oder lasse mich für ein halbes Stündchen auf facebook dazu verleiten.

Sollte irgendjemand da draußen ernsthaft eine konstruktive Meinung zu einem meiner Beiträge hier loswerden wollen oder müssen: Auf der Impressum-Seite gibt es einen Link zu meiner Mailadresse.

Ansonsten gilt: Ich habe manchmal Lust, meine Gedanken zu irgendetwas aufzuschreiben, und manchmal habe ich sogar das Bedürfnis, das Geschriebene mit anderen zu teilen. Dafür gibt's diese Website, und dafür gibt's diesen Blog. Ich hoffe darauf, dass es dem einen oder anderen Leser Spaß macht, ihn zu lesen, vielleicht dient er hier und da auch zu Gedankenanstößen – was Ihr aber aus diesen Anstößen macht, überlasse ich gerne Euch.

Und wem das nicht reicht, dem steht es ja frei, sich eine eigene Website einzurichten. Mit Blog und Kommentarfunktion.

’ne schöne Jrooß – Rich